Philipp Gerhardt in einem sehr interessanten Artikel in der Oya: »Bei der sich zur Kühlung des Planeten anbietenden Wiederbegrünung der Landflächen mittels Gehölzen sollte es ausnahmsweise schnell zugehen.«
Stefan
Es ist nicht nur der Klimawandel: Ignorieren wir andere Ursachen für Katastrophen?
Spannender Artikel zu „meinem“ Lieblingsthema:
„Hydrologen, die die Flüsse überwachen, sagen, dass die Ausbreitung von landwirtschaftlichen Betrieben in den einst sumpfigen Hügeln, wo die Regenfälle am intensivsten waren, die schwammartige Fähigkeit des Bodens, starke Regenfälle zu absorbieren, zerstört hat. Felddrainagen, Straßen und die Beseitigung der natürlichen Vegetation leiteten das Wasser innerhalb von Sekunden statt von Tagen in die Flüsse. […]
Eine unveröffentlichte Analyse […] ergab, dass die Sperrung von Drainagen und die Entfernung von Gräben zur Wiederherstellung der Hälfte der ehemaligen Schwämme die Spitzenabflüsse bei Überschwemmungen um mehr als ein Drittel reduzieren könnte. […]
„Hören Sie auf, das Klima für Katastrophen verantwortlich zu machen“, sagt Friederike Otto vom Imperial College London […] Die vorschnelle Zuschreibung von Katastrophen an den Klimawandel sei „ein politisch bequemes Krisennarrativ … [das] denjenigen, die für die Schaffung von Verwundbarkeit verantwortlich sind, einen subtilen Ausweg ebnet.“
Nehmen Sie das Pantanal im Herzen Südamerikas, das größte tropische Feuchtgebiet der Welt. Bis zu einem Viertel des Pantanals stand im Jahr 2020 in Flammen. Da die Temperaturen in der Region seit 1980 um 3,6 Grad Celsius gestiegen sind und die Luftfeuchtigkeit um 25 Prozent gesunken ist, ist es kaum verwunderlich, dass in den Diskussionen in Brasilien „der Klimawandel als fast alleinige Ursache“ für die Brände hervorgehoben wurde. […] „Zweifellos haben die Klimaveränderungen die Situation verschärft“, sagt Nicola. „Aber andere Faktoren sind entscheidend.“ Ermutigt durch Bolsonaros Landpolitik sind die Landwirte in den Norden des Pantanals vorgedrungen, wo die meisten Brände entstanden sind. „Die höchsten Konzentrationen von Brandherden befinden sich in der Nähe der landwirtschaftlichen Grenze“.
In Europa haben nach Schätzungen von Ökologen bis zu 90 Prozent der ehemaligen Feuchtgebiete des Kontinents ihre Fähigkeit verloren, Wasser zu absorbieren, vor allem aufgrund der Entwässerung für Stadtentwicklung und Landwirtschaft. […] Jane Madgwick, Geschäftsführerin von Wetlands International, schätzt, dass Schwämme in 50.000 Quadratmeilen Flusseinzugsgebieten in Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg wiederhergestellt werden könnten, um Hochwasserspitzen flussabwärts zu reduzieren.
Kolumbien: Medellín kühlt sich grün
„Die zweitgrösste kolumbianische Stadt hat Temperaturen um zwei Grad reduziert und will die grünste Stadt Südamerikas werden.
30 «grüne Korridore», die 2017 von Medellíns damaligem Bürgermeister geplant wurden, bilden ein 20 Kilometer langes, miteinander verbundenes Netz schattiger Wege. Das 16,3-Millionen-Dollar-Projekt senkt die Temperatur an warmen Orten um bis zu drei Grad, reduziert die Luftverschmutzung und schluckt nach Angabe der Stadt pro Jahr und Korridor 160‘787 Kilogramm CO2. Der Hitzeinsel-Effekt der Stadt soll sich in den kommenden Jahrzehnten noch um weitere vier bis fünf Grad reduzieren.“
What Happened at the UNFCCC COP26 and How Regeneration Internationl Could Promote Soil Health and Regenerative Agriculture to Reverse Climate Change at COP27 in Egypt
Wer mehr wissen will über die Hürden, Agroökologie und Regenerative Landwirtschaft in den Klima-Verhandlungen als Lösungsansatz zu integrieren, kann hier bei Regeneration International was darüber lesen.
„Still no reference to “regenerative agriculture” or any other close term. One of the major sticking points in the Koronivia work was the proposed inclusion of a reference to “agroecology”. The Africa group, the Least-Developed Countries and the EU were “strong champions” in pushing for the text to mention agroecology. The US and India were among the countries opposed to its inclusion. The term remains in still unresolved brackets, which will be discussed again at COP27… „
Bakterien kontrollieren das Wetter – und machen Regen
Da ich mich gerade (u.a.) verstärkt mit dem Thema „Welche Rollen spielen Bakterien bei der Entwicklung von Niederschlag?“ beschäftige, hier ein paar spannende Sätze:
Wissenschaftler haben kürzlich Beweise dafür gefunden, dass Bakterien und biologische Zellen die effizientesten Katalysatoren für die Eisbildung in Niederschlägen rund um den Globus sind. Die Bildung von Eis in Wolken ist wichtig für die Prozesse, die zu Schnee und Regen führen. Eiskernbildende Bakterien – die auch als „regenbildende Bakterien“ bezeichnet werden – könnten wichtige Auslöser für das Gefrieren in Wolken sein und den Wasserkreislauf beeinflussen.
Es wird angenommen, dass sich Mikroben mit regenverursachenden Eigenschaften entwickelt haben, lange bevor es Landpflanzen gab. „Wenn man als winziger Organismus wie eine Bakterie in die Luft und in die Turbulenzen hineingewirbelt wird, ist man erledigt – die Schwerkraft hat keine Wirkung und man steigt einfach weiter. Der einzige Weg nach unten führt über einen Regentropfen. Die Chance, von einem Regentropfen getroffen zu werden, ist sehr gering, also muss man selbst einen bilden.“
Die Idee, dass Bakterien einen Vorteil haben, wenn sie in den Wolken weite Strecken zurücklegen und dann zur Erde zurückkehren können – ist Bestandteil der Gaia-Hypothese. Die Gaia-Theorie besagt, dass belebte und unbelebte Teile der Erde ein komplexes interagierendes System sind, in dem die Lebewesen eine regulierende Wirkung haben, die das Leben insgesamt fördert.
Aber auch der Mensch hat einen großen Einfluss auf diese Regulierungsprozesse. Veränderungen in der Landnutzung, Forst- und Landwirtschaft, wie die Ausweitung von Monokulturen, verändern die Zusammensetzung der Mikroben in der Atmosphäre. Da biologische Komponenten eine große Rolle bei der Regenbildung zu spielen scheinen, können solche Veränderungen Niederschläge und Klima an vielen Orten der Erde beeinflussen.
150.000.000.000.000 Dollar – der Wert des Waldes schlägt sogar den Aktienmarkt
Interessante Studie der Boston Consulting Group zum Wert des Waldes:
Bezieht man alle Effekte ein, die das Ökosystem Wald auf Wirtschaft und Gesellschaft hat, sind die Bäume der Erde bis zu 150 Billionen Dollar wert. Die aktuelle Börsenkapitalisierung aller Aktiengesellschaften weltweit liegt indes bei nur 87 Billionen Dollar. Alles je geförderte Gold der Menschheit kostet beim aktuellen Rekordkurs zwölf Billionen Dollar.
Der Marktpreis des Holzes ist dabei eher ein Randaspekt. Den größten ökonomischen Wert hat der Wald durch seine Fähigkeit, das Weltklima durch die Speicherung von Kohlendioxid (CO2) zu regulieren. Doch ein großer Teil dieses Werts ist aktuell bedroht.
Der Boston Consulting Group zufolge trägt die Fähigkeit der Bäume, globale Klimaschwankungen abzumildern, 90 Prozent zum Wert der Waldflächen bei. Mit anderen Worten: Müssen Menschen mit Mitteln der Technik diese regulierende Funktion übernehmen, sofern das überhaupt möglich wäre, würden Kosten in Höhe von 135 Billionen Dollar anfallen, pro Erdenbürger wären das fast 17.000 Dollar.
Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft wird der globale Waldwert bis 2050 aber um rund 30 Prozent sinken: Umgerechnet wäre das ein Wertverlust von bis zu 45 Billionen Dollar. Zum Vergleich: In einer separaten Studie hatte Boston Consulting die Wohlstandseinbußen durch die Corona-Krise auf bis zu 16 Billionen Dollar beziffert.
Quelle: Die Welt
Artikel: Aufbäumen gegen die Dürre. Von Stefan Schwarzer & Ute Scheub
In der Oya erschienen (hier als PDF): „Wasser kühlt, das wissen wir alle. Und dennoch wird dieser Um- stand in der Klimadebatte massiv unterschätzt. Viele glauben, es reiche, den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren. Dabei sind die Dinge viel komplexer, denn es gibt weitere, biophysikalisch sehr unterschiedlich wirkende Treibhausgase, zu denen auch Wasserdampf gehört. Neuere wissenschaftliche Studien legen nahe: Eine konsequente Wiederbegrünung und Wiederaufforstung unserer Erdkugel könnte die Klimakatastrophe ent- scheidend abmildern, Städte und Landschaften bodennah kühlen.“
Walter Jehne – Die Bedeutung von Vegetation und fruchtbarem Boden für den Wasserkreislauf und das Klima
Auf unserer Tagung »Klima-Landschaften« Anfang Dezember war Walter Jehne dabei, Bodenmikrobiologe und Forscher im Bereich Erdsystemwissenschaft, der in wundervoller Weise Zusammenhänge zwischen Böden, Vegetation, Wasser und Klima aufzeigen kann. Welchen Einfluß spielen Böden und Vegetation bei der Klimaerwärmung/Klimakühlung und welchen Beitrag haben sie zum kleinen Wasserkreislauf?
Sein Vortrag ist nun auch mit deutschen Untertiteln von mir versehen und hier auf meinem Youtube-Kanal zu sehen.
Podcast »Plan C«, von Valentin Thurn und Severin von Hoensbroech – Klima-Landschaften, mit Stefan Schwarzer
In der neuen Podcast-Reihe von Valentin Thurn (u.a. „10 Milliarden – wie werden wir alle satt?“ und „Taste the waste“) und Severin von Hoensbroech, in der sie sich auf die Suche machen nach “Ideen für eine bessere Welt”, nun ein Podcast mit mir zum Thema „Klima-Landschaften“:
Wenn vom Klimawandel die Rede ist, reden alle immer vom CO2. Ist das nicht viel zu banal für so eine komplexe Herausforderung? Und wenn man das mal systemisch angeht, kommen völlig neue Lösungen raus. Stefan Schwarzer zeigt einen Weg, der nicht nur schlau, sondern auch schön ist.
Einladung zum 6. Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“, 28.-30. Januar 2022, online
Tagung „Klima-Landschaften“ – ein vorläufiges Fazit
Die Rückmeldungen am Ende der von Stefan Schwarzer organisierten Online-Tagung am 8. Dezember waren überwältigend positiv. „So etwas brauchen wir viel öfter“, formulierten gleich mehrere der über 200 Teilnehmenden. „So viel geballte Expertise ist selten“, hieß es in Anspielung auf die unterschiedlichen beruflichen Hintergründe des Publikums. Wissenschaftler aus verschiedenen Instituten und Disziplinen waren genauso vertreten wie Landwirte und Gärtnerinnen sowie Menschen aus Politik und Verwaltung. Jan-Gisbert Schultze, einer der Mitorganisatoren, formulierte am Ende euphorisch: „Eine der innovativsten Tagungen, die ich in den letzten 20 Jahren erlebt habe!“
Innovativ war auch die Fragestellung, die bisher wenig Niederschlag im Mainstream der Klimaforschung findet: Wie wirkt sich Landschaftsgestaltung auf die Klima-Resilienz aus? Wie kann man durch Humusaufbau, Baumstreifen und Wasserrückhaltung das Mikro-, Meso- und Makroklima beeinflussen? „Früher haben wir Wasser möglichst schnell aus der Landschaft herausgeleitet“, befand Landwirt und Mitorganisator Felix Löwenstein gleich zu Beginn. Langsam reife aber die Erkenntnis, wie kontraproduktiv das sei. Auf riesigen Schlägen unbedeckter Erde etwa in Ostdeutschland finde monatelang keine Photosynthese statt, das bleibe nicht ohne Wirkung.
Ein Highlight der Tagung war der Vortrag des Bodenwissenschaftlers Walter Jehne, der aus Australien zugeschaltet wurde. „Wir müssen in den nächsten zehn Jahren handeln, dann sind die 1,5 Grad plus im Klima schon erreicht“, mahnte er. Aber auch: „Wir haben sehr sichere natürliche Lösungen dafür.“ Es sei möglich, durch Biosequestrierung, Begrünung und den Einsatz von Pilz-Netzwerken die Erde in 10 bis 20 Jahren zu regenerieren und das Klima zu stabilisieren.
Praktische Vorschläge dafür machte Sonoko Bellingrath-Kimura vom ZALF. Sie empfahl reduzierte Bodenbearbeitung, Blühmischungen, Patch Cropping, Agroforst und möglichst viele Strukturelemente wie Hecken.
Auf einer Podiumsdiskussion ging es um die Umsetzung der Vorschläge in die Agrarpolitik. Die neugebackene SPD-Bundestagsabgeordnete Franziska Kersten versprach, sich darum zu kümmern, dass Wasser in der Fläche gehalten wird. Der EU-Abgeordnete Martin Häusling kritisierte, das Potenzial von Agroforst oder Fruchtfolgen werde in Brüssel und Berlin bisher nicht erkannt, die Förderung sei „lächerlich“. Und Agrar-Staatssekretär Ludwig Theuvsen berichtete aus Niedersachsen, dass sie gerne Hecken fördern würden, viele Landwirte aber davor zurückscheuten. Denn sobald sich seltene Tiere dort ansiedelten, müssten daraus Schutzgebiete gemacht werden. Es gebe „viele Fehlanreize im System“.
Der Nachmittag war verschiedenen Arbeitsgruppen gewidmet, später trug man die Ergebnisse zusammen. Der Wunsch, eine Gesamtstrategie und einen Forschungs-Verbund zu entwickeln, war dabei allgegenwärtig. Man brauche land(wirt)schaftliche Reallabore und KlimaLandschaften, in denen das Zusammenwirken von Boden, Wasser und Grün erforscht werde – so äußerten sich viele Teilnehmende. „Es müssten ganze Regionen umgebaut werden“, befand Geowissenschaftler Hubert Wiggering am Ende.
Bäume kühlen Städte besser als Grünflächen
In Städten wird das Klima durch Bäume erheblich beeinflusst – stärker noch als durch Parks oder einfache Grünanlagen, fanden Forscher heraus, und kann bis zu 12°C Temperaturunterschied ausmachen.
Der größere Kühlungesseffekt entsteht vor allem durch Verdunstung, schreibt das Team um den deutschen Geoökologen Jonas Schwaab. Bei städtischen Grünflächen mit Rasen oder Blumen sei der Kühleffekt zwei bis viermal geringer als bei Flächen mit Bäumen. Bäume können natürlich durch tiefgründige Wurzeln mehr Wasser aufnehmen und verdunsten.
Dirk Steffens: Klimawandel – Wir müssen holistisch denken
Interessantes Interview mit Dirk Steffens, von Terra-X bekannt: »Denkt man nur an Klimaschutz, geht an anderer Stelle vielleicht mehr kaputt. Das ist die Lehre daraus: Wir müssen holistisch denken. Wir müssen die Erde als ein einziges, großes Natursystem denken, in dem alles mit allem zusammenhängt und wir dürfen nicht die ganze Zeit nur über Klima reden. Das greift zu kurz.
Auch wenn es anstrengend ist: Die Natursysteme müssen als ganzheitliche betrachtet werden. Sonst reparieren wir ständig das eine und machen dabei das andere kaputt. Damit wäre nichts gewonnen, wir schlittern so nur von einer Krise in die nächste. Die gute Nachricht ist aber: Die Wissenschaft beginnt erstmals in der Menschheitsgeschichte, diese Zusammenhänge zu begreifen.
Es gibt komplette Kreisläufe, die sich um die ganze Erde spannen. In der Sendung erläutern wir das etwa anhand der sogenannten Kieselalge. Wir Menschen stehen am Rande dieser Kreisläufe und leben von ihnen. Wenn wir irgendwo in dieser Kette, von den Gletschern über die Regenwälder bis in die Wüsten, ungeschickt eingreifen – dann geht das ganze System hops. Wenn das kippt, sind wir am Arsch, um es ganz geradeaus zu sagen.
Regenerative Regenmacher
Sehr spannender, aufschlussreicher Artikel über genau »unser Thema«: Wie beeinflusst Landmanagement den Boden und den Himmel?
Schon Fukuoka, der Autor des Buches »Der Große Weg hat kein Tor. Nahrung, Anbau, Leben« (»The One Straw Revolution«), erklärt:
„In einer amerikanischen Wüste wurde mir plötzlich klar, dass der Regen nicht vom Himmel fällt, sondern aus dem Boden kommt. Die Wüstenbildung ist nicht auf das Ausbleiben von Regen zurückzuführen, sondern der Regen hört auf zu fallen, weil die Vegetation verschwunden ist.“
Alejandro Carrillo und Allen Williams – führende US RegAg Menschen aus Praxis und Forschung – erläutern anhand von Beispielen, wie das Wetter auch lokal aufgrund veränderter landwirtschaftlicher Praktiken beeinflusst wird. Zwar bin ich auf lokaler Ebene ein wenig skeptisch, auch bei diesen Beispielen – da bräuchte ich mehr Fakten dazu – aber grundsätzlich stimme ich mit ihnen total überein.
Interview Bewusstsein Erdung gesunder Boden I Franz Rösl und Daniela Wallstein
Interessantes Interview von Daniela Wallstein mit Franz Rösl, 1. Vorsitzender der IG Gesunder Boden. Da geht es nicht nur ganz »erdgebunden« um den Boden und seine Bedeutung für gesunde Pflanzen und gesunde Tiere, sondern auch um »Bewusstsein« und eine höhere Anbindung. Spannende Sichtweisen und schöne Formulierungen!
Fliegende Flüsse. Ein Artikel in der taz von Stefan Schwarzer und Ute Scheub
In der taz: »Wasser kühlt – das wissen wir alle. Und dennoch wird dieser Umstand in der Klimadebatte massiv unterschätzt. Viele glauben, es reiche, den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren. Dabei sind die Dinge viel komplexer, denn es gibt weitere, biophysikalisch sehr unterschiedlich wirkende Treibhausgase, wozu auch Wasserdampf gehört.«
Forstwirtschaft und Klimawandel als Treiber einer Waldkrise
Oder auch: Falsches Waldmanagement als Treiber des Klimawandels. Aus der Perspektive habe ich auf diese Präsentation von Pierre Ibisch »Forstwirtschaft und Klimawandel als Treiber einer Waldkrise« geschaut. Falsches Waldmanagement führt zu sich selbst verstärkenden Prozessen – Wärme/Hitze, Trockenheit, Humusabbau, abnehmende Wasserspeicherfähgikeit usw. – die dem Wald wiederum verstärkt zusetzt. Keine gute Situation!
Da braucht es wirklich eine starke Veränderung der Management-Maßnahmen!
Boden-Infiltrationstest von Christoph Felgentreu und Sepp Hägler
Immer wieder spannend und ein guter und einfach zu beobachtender Parameter: Der Infiltrations- oder Versickerungstest. Christoph Felgentreu und Sepp Hägler von der IG Gesunder Boden haben das auf den Felder von Sepp Hägler und irgendwo bei Nachbarn ausprobiert – und die Ergebnisse sind deutlich unterschiedlich.
Dieser Parameter sagt nicht nur etwas über den Boden aus – sondern ist tatsächlich ein wesentlicher Faktor bei Trockenheit und starken Niederschlägen. Ein Boden, der gut Wasser infiltrieren und speichern kann sorgt eben dafür, dass dieses Wasser nicht unten im Tal ankommt und dort zu Hochwasser führt. Das ist keine kleine Sache! Neben den anderen Vorteilen dies es mit sich bringt – dass eben dieses Wasser Pflanzenverfügbar gemacht wird oder ins Grundwasser sickern kann!
Asphalt und Beton als Beschleuniger von Überschwemmungen
Überschwemmungen – wie auch abnehmende Grundwasserspiegel – hängen von verschiedenen Faktoren ab, u.a. eben auch von Asphalt und Beton. Wenn 12{0cc657ed2cd23a0c6b31800be2f545c05e4d3b5c2e44727d62bc74f209013678} der Fläche des US-Staates New Jersey zu asphaltiert sind, sollten wir uns nicht wundern, wenn Wasser auf andere Art dann zu einem Problem wird. Und dies ist kein rein amerikanisches Problem, um das mal klar zu sagen. Die Art und Weise, wie wir mit Wasser in der Stadt (wie auch auf dem Land) umgehen, fördert nun mal den schnellen »Abtransport« von Wasser, was verhindert dass es in den Boden infiltrieren kann, den Pflanzen zur Verfügung gestellt wird, das Grundwasser auffüllt – und dieser schnelle Abtransport wie die fehlende Versickerung führt eben auch dazu, dass schnell »zu viel« Wasser irgendwo zusammen kommt, und unsere Kanalisation nicht mehr »sauber« arbeiten kann. Als Folge: Überschwemmungen.
Und dann warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Mitte Mai 2021) vor Trinkwasserknappheit durch sinkendes Grundwasser.
Sorry, da fehlt mir wirklich das Verständnis für. Die Zusammenhänge sind doch eindeutig!
Präsentation: Viviane Théby // Was macht ganzheitliches Management anders? Ein Perspektivenwechsel // Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“ 2021
Ein Vortrag von Viviane Théby zum Thema »Viviane Théby: Was macht ganzheitliches Management anders? Ein Perspektivenwechsel«.
Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“ 2021
Treffpunkt für Vordenker und visionäre Praktiker in der Landwirtschaft
Im Fokus des Symposiums standen Erfahrungsberichte von Landwirten, Gärtnerinnen und Beratern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die verschiedene Aspekte einer aufbauenden Landwirtschaft umsetzen.
Themen waren u.a.: Mischkulturen, Untersaaten und Zwischenfrüchte; Agroforstwirtschaft; pfluglose und Minimal-Bodenbearbeitung und Direktsaat; Kompostierung und Mulch; Immunsystem der Pflanzen, vitalisierende Blattspritzungen, Rotte-Steuerung und Effektive Mikroorganismen; Solidarische Landwirtschaft, Direkt-Vermarktung, regenerative Landwirtschaft.
Viviane Théby ist Tierärztin, Landwirtin, Permakultur-Designerin und vom Savory Institut ausgebildet im Ganzheitlichen Management. Sie betreibt mit ihrem Lebensgefährten den Scheuerhof seit 2017 nach diesen Prinzipien. Dort zeigen beide, dass man auch eine artenreiche Landwirtschaft profitabel betreiben kann. Die Grundlage bildet ein gesunder Boden mit einem artenreichen Bodenleben.
http://aufbauende-landwirtschaft.de/
http://symposium.aufbauende-landwirtschaft.de/
https://www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de/
