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Wir müssen beim Wasser umdenken!

Wir müssen beim Wasser umdenken!

Im letzten MDR-Klima-Update: In Deutschland normalisiert sich die Bodenfeuchtigkeit nach einem feuchten Winter einigermaßen. Frankreich dagegen steuert auf ein erneutes Dürrejahr zu. Was bedeutet das für unseren Umgang mit Wasser in der Zukunft?

In Frankreich ziemlich widrige Bedingungen. In manchen Regionen hat es seit Beginn der Aufzeichnungen nicht mehr so wenig geregnet.

Und in Deutschland?

Die nach 2018 fast vier Jahre anhaltende (und immer noch nicht in der ganzen Tiefe aufgelöste) Dürre in den Böden hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „So ein Ereignis haben wir im letzten Vierteljahrtausend, aus dem wir Wetterdaten haben, so nicht gesehen“, sagt der Hydrologe Andreas Marx. Der Wissenschaftler betreut den Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. „Hätten wir im März 2018 vorausgesagt, dass die Dürre so lange anhalten würde, dann hätten das viele vermutlich nicht geglaubt.“
Marx hat zusammen mit Kollegen über 70 Klimasimulationen durchgerechnet, um das zukünftige Wasserangebot in Deutschland abschätzen zu können. Die Wissenschaftler nahmen die Ergebnisse aus allen Modellen und ermittelten einen gemeinsamen Mittelwert. Demnach bleibt das Wasserangebot im Gesamtverlauf der kommenden 30 Jahre relativ stabil. „Deutschland bleibt ein wasserreiches Land“, hat Marx deshalb bei verschiedenen Gelegenheiten gesagt. Das bringt ihm inzwischen von Kolleginnen und Kollegen aus dem Fach Kritik ein.
„Wir befinden uns in einem gedanklichen Wandel. Wir sagen nicht mehr ‚Deutschland ist ein wasserreiches Land‘ wie noch vor sechs, sieben Jahren“, sagt Corinna Baumgarten, die am Umweltbundesamt in einer Arbeitsgruppe zu den Themen Klimafolgen, Trockenheit und Starkregen arbeitet. Das Umweltbundesamt hat eine Grafik erstellt, die zeigt, welche Mengen an Wasser in Seen, Flüssen und im Boden in den vergangenen 20 Jahren neu gebildet wurden im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt 1961 bis 1990. Seit 2011 war dieses sogenannte Wasserdargebot jedes Jahr unter dem Durchschnitt – mit fallender Tendenz.

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Riesen-Wasserspeicherbecken in Frankreich als Lösung für die Wasserkrise ?! BigAg-Industrie freut sich

Riesen-Wasserspeicherbecken in Frankreich als Lösung für die Wasserkrise ?! BigAg-Industrie freut sich

Frankreich scheint ja teilweise schon spanische Verhältnisse zu haben, weswegen der Ruf nach Wasser für die Landwirtschaft entsprechend laut(er) wird. Der letzte Schrei sind riesige Wasserspeicherbecken, bis zu 20 Hektar groß. Diese sollen im Winter durch Grundwasser gefüllt werden, um dann im Sommer das Wasser zum Beregnen zu nutzen. Angeblich, so die Betreiber bzw. die BigAg-Lobby dahinter, zum Schutz der Wasserreserven, und zur Sicherung der Lebenesmittelproduktion.

Mir scheint das doch etwas kurzsichtig gedacht/geplant. Denn bei sowieso schon abnehmenden Grundwasserspiegeln der letzten Jahre führt jegliche Entnahme zu einer weiteren Destabiliserung ganzer Öko- plus Trinkwassersysteme, die davon abhängen und in den letzten Jahren ja auch schon gelitten haben. Des weiteren verdunstet so ein Becken ja im Frühjahr und Sommer enorme Mengen an Wasser – und damit dem Grundwasser nochmals mehr verloren geht. Dazu sei die Frage erlaubt, ob man nicht am System an sich was ändern muss: so wie Landwirtschaft betrieben wird, so wie wir mit Wasser in der Land(wirt)schaft (und Siedlung) umgehen – also quasi überall dafür sorgen dass es schnell von den Flächen und ab in die Bächen und Flüsse und ins Meer verschwindet, anstatt auf dem Land gehalten zu werden, in den Boden langsam versickernd, Wasser für die nächsten Wochen und Monate zur Verfügung stellend und die Grundwasserspeicher auffüllend.

Aber, jemand kann da viel Geld verdienen, ein guter Teil wird von Steuergeldern bezahlt. Aber trotzdem erschreckend, wie brutal da Interessen der Großindustrie verteidigt werden (Video auf französisch; Untertitel englisch).

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