Die Landschaft mit Vegetation und Wasserretention kühlen: Studie untersucht Effekte verschiedener Maßnahmen zur Klimaanpassung

Es ist schön, Bestätigung zu finden. In letzter Zeit werden immer wieder Studien publiziert, die meinen/unseren Ansatz von Klimalandschaften, und der Bedeutung von Vegetation, Wasserretention und gesunden Böden für die Kühlung des lokalen, regionalen und gar globalen Klimas untermauern, wie ich es auch in meinem UNEP Artikel und in unserem Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ dargestellt haben.

Hier das Ergebnis der Publikation mit dem Titel „Assessing the cooling potential of climate change adaptation measures in rural areas„, die u.a. von Christian Hildmann, der auch schon bei uns bei der Webinar-Reihe Aufbauende Landwirtschaft und bei der Tagung Klimalandschaften dabei war:

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass durch gezielte Landnutzungsänderungen eine bedeutsame Kühlung von bis zu 3,5 °C im Landkreis Elbe-Elster erreicht werden kann. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Anpassung der Region an den Klimawandel“, erklärt Prof. Dr. Claas Nendel, Co-Leiter der Forschungsplattform Datenanalyse und Simulation am ZALF und einer der Autoren der Studie. „Wir sehen anhand unserer Daten, dass insbesondere mehr Bäume und Feuchtgebiete in der Region die negativen Auswirkungen von Hitzewellen und Dürren verringern können.“

Mithilfe von hochaufgelösten Satellitendaten und statistischen Modellen simulierten die Forschenden verschiedene Szenarien, um die potenziellen Kühlungseffekte unterschiedlicher Maßnahmen zu analysieren. Gerade Baumbestände und Feuchtgebiete spielen im Landkreis Elbe-Elster eine wichtige Rolle. Durch Verdunstung geben diese Landschaftselemente Wasser in die Atmosphäre ab. Dadurch entsteht ein Kühleffekt, der das regionale Klima einer Region stark beeinflussen kann. Anstatt über die Flüsse aus der Region abzufließen, wird das Wasser im regionalen Wasserkreislauf gehalten.

Die Methodik der Studie kann auch für die Bewertung von Klimaanpassungsmaßnahmen in anderen Regionen genutzt werden. So könnte die Raumplanung und die Vergabe von Fördermitteln unterstützt werden, um sinnvolle Maßnahmen für ein bestimmtes Gebiet zu identifizieren. Das EU-Renaturierungsgesetz fördert Maßnahmen zur Wiederherstellung und Erhaltung natürlicher Lebensräume und Ökosysteme in Europa. Die in der Studie untersuchten Anpassungsmaßnahmen, wie die Wiedervernässung von Feuchtgebieten und die Aufforstung, sind zentrale Elemente dieses Gesetzes und tragen zu seinem Ziel bei, die Biodiversität fördern und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Nun gilt es, die Bestimmungen in nationales Recht umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung der Studienergebnisse für die praktische Umsetzung nochmals unterstrichen.

Quelle: Zalf

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301479724015810

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