Interessante Untersuchung:
In Baumrinden lebende Mikroben können das besonders klimaschädliche Gas Methan „auffressen“ – so viel war in der Forschung schon bekannt. Doch eine neue Studie zeigt jetzt: Der Methan-Hunger der Mikroben ist weitaus gewaltiger als angenommen.
In der Studie untersuchten die Forscher verschiedene Bäume in tropischen, gemäßigten und borealen Hochlandwäldern. Die Messungen erfolgten in tropischen Wäldern im Amazonasgebiet und in Panama, in Wäldern der gemäßigten Zonen in Wytham Woods im englischen Oxfordshire und in borealen Nadelwäldern in Schweden. Die Methanabsorption war in den tropischen Wäldern am stärksten.
Den Berechnungen der Studienautoren zufolge sind Bäume durch den neu entdeckten Prozess insgesamt um noch mal zehn Prozent vorteilhafter für das Klima als bisher angenommen. „Auf einer globalen Ebene ist das eine große Sache“, sagt Studienautor Gauci.
Indem die Forschenden den Methanaustausch zwischen der Atmosphäre und der Baumrinde in verschiedenen Höhen untersuchten, konnten sie zeigen, dass die Bäume in Bodennähe wahrscheinlich eine geringe Menge Methan emittieren, während sie in größerer Höhe Methan aus der Atmosphäre verbrauchen. „Bewaldete Flächen fügen der Art und Weise, wie das Leben auf der Erde mit der Atmosphäre interagiert, eine dritte Dimension hinzu, und in dieser dritten Dimension wimmelt es von Leben und Überraschungen“, sagt Mitautor Yadvinder Malhi von der University of Oxford.
https://www.spektrum.de/news/baeume-ziehen-methan-aus-der-atmosphaere/2225695